Die eingebettete Demokratie – Angriffe auf die Meinungsfreiheit in den USA
Radiofeature von Egon Koch
Produktion: WDR 2004
Seit George W. Bush als Folge des Terrors vom 11. September 2001 die Losung ausgab: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“, werden kritische Stimmen in den USA als „unamerikanisch“ gebrandmarkt. Als sich Anfang 2003 Filmschaffende wie Sean Penn und Susan Sarandon in der Initiative „Not in our name“ öffentlich gegen den Irak-Krieg aussprechen, stellen Boulevardblätter eine – an die McCarthy Ära erinnernde – Schwarze Liste auf. Rechte Gruppen organisieren Boykotte der Filme, in denen Bush Kritiker mitspielen. Wer sich öffentlich gegen die Politik der Regierung stellt, wird eingeschüchtert oder niedergebrüllt, wie zuletzt der Dokumentarfilmer Michael Moore.
In diesem vom Patriotismus bestimmten Klima halten viele lieber den Mund. Neben dieser Selbstzensur sind vor allem die wirtschaftlichen Interessen der Medienkonzerne ein Grund für die fehlende Kontrollfunktion der Medien. Der Fernsehsender NBC gehört beispielsweise General Electric, einem der großen Nuklearwaffenfabrikanten. Das bedeutet: Die Bürger der USA werden von Medienmonopolen informiert, die die Wahrheit nicht sagen, weil sie Produkte verkaufen müssen und Profit machen wollen. In den USA gilt mehr denn je: auch die Wahrheit muß sich lohnen.
Sendetermine
Dienstag, 3. November 2004, 22.00 – 23.00 Uhr, WDR 3
Samstag, 10. September 2005, 9.05 – 10.00, SR2 KulturRadio