Sieben Schiffe oder Das Prinzip Frau Info-Literatur

Sieben Schiffe oder Das Prinzip Frau

Exposé zur Erzählung

Geschrieben 1999 in Hamburg
 
Die Geschichte der Wiederholung einer vom Untergang bedrohten Zeit. Die Geschichte vom Steuernlernen eines Schiffes, mit dem Ziel, zuerst nach Hause zu kommen und dann fahren zu können, wohin man will. Die Geschichte einer Erziehung des Herzens, einer Befreiung.

Am Anfang steht das Ende. Eines Nachts kehrt die lange Zeit vermisste Geliebte zum Ich-Erzähler zurück, um am nächsten Morgen wieder fort zu sein. Er schickt sein Spiegelbild hinter der Entschwundenen her und zugleich auf die Reise, die gerade zu Ende gegangen ist. Da er sie auf dem Hausboot in Paris, auf dem er mit ihr einmal gelebt hat, nicht vorfindet, ist er gezwungen, sich in die Wiederholung der Ereignisse zu stürzen, wobei das, was er verfolgt, immer etwas vor ihm Befindliches und Veränderliches ist, auch wenn es sich um Vergangenheit handelt. Im Entschluss, Hausboot und Vergangenheit vor dem drohenden Untergang zu bewahren, findet er sich in der Gefangenschaft des Schiffseigners wieder, wie er an Bord auch die Geliebte als Schauspielerin in Abhängigkeit vom Patriarchen wiedersieht. Sein Bemühen, sich aus Schuld und Angst der Vergangenheit zu befreien, geht mit dem Verlangen einher, die geliebte Artistin nach Hause zu führen, das ureigenste Leben zu leben. (Dies stellt Motiv und Ursprung meiner Erzählung dar, das Prinzip Frau.) Die Heimfahrt entspricht einer Grenzüberschreitung. Zu Hause ist der Ort, an dem alle Figuren zusammentreffen und die Früchte der geleisteten Arbeit ernten. Zu Hause ist der Ort, aus dem alle zur neuen Reise aufbrechen, die das wiedervereinte Paar zuletzt zu einer Bootsfahrt bringt, von der ein altes Paar gerade zurückkommt, und den Erzähler mit dem Segelboot der Imagination auf die Hohe See.

Die Figur des Patriarchen verkörpert freilich nicht bloß den Eigentümer des Hausbootes, sondern vor allem den Erzähler. Das Verhältnis zwischen Erzähler und Figuren (die Gewalt und Ohnmacht des Erzählers, die Eigenwilligkeiten der Figuren) wird im Laufe der Geschichte zum Thema. Es ist ein Spiel, ein Fang- oder Kartenspiel, Schauspielerei etc.

Wie sich zwei Wirklichkeiten miteinander verbinden, z.B. Schiffe und Orte, deren Namen die Schiffe tragen, so ist die Erzählung ein Balanceakt zwischen Traum und Wirklichkeit, den Teilen eines Menschen in der Gleichzeitigkeit des Unzeitgleichen.

Ca. 156 Seiten


Der Roman „Am Ende entlang“ hat etwa 140 Manuskriptseiten.